Es soll schnell durch die Eifel gehen! Kurze Fahrzeiten mit vergleichsweise wenigen Zwischenstopps garantieren einen attraktiven Fahrplan mit einem echten Zeitgewinn für die Menschen! In gut 1,5 Stunden gelangen Sie per Zug vom InterCity-Bahnhof Andernach bis hinauf nach Gerolstein mit dortigen Anschlüssen nach Köln und Trier. Koblenz wäre sogar ohne Umstieg erreichbar – und dass jede Stunde von früh bis spät!
Begleiten wir einen Zug dieser Linie einmal vom Rhein in die Eifel:
Wie schon heute erreicht der Zug von Koblenz kommend den Bahnhof Andernach. Hier ist am Gleis 3 ein Fahrtrichtungswechsel notwendig, um weiter in Richtung Eifel zu fahren. Gleichzeitig steigen hier die Umsteiger aus Richtung Norden zu – sowohl die Regionalbahn aus Bonn/Köln als auch der InterCity aus Düsseldorf, Münster und Norddeich Mole haben direkten Anschluss an die Eifelquerbahn.
Weiter geht es in flottem Tempo. Das Auslassen der bisherigen Zwischenhalte Miesenheim und Kruft beschleunigt die Linie bis zum nächsten Knoten in Mendig, wo schon heute vertaktete Busanschlüsse z.B. zum Kloster Maria Laach erreicht werden. Ohne weiteren Zwischenhalt wird bald darauf Mayen Ost erreicht.
Die bisherigen kleineren Stopps werden weiterhin von den parallelen Zügen der Linie RB 38 (mit ggf. zwei Fahrten pro Stunde) und den im sog. Linienbündel „Pellenz“ neu vertakteten Buslinien bedient. Das Auslassen dieser Halte bei den Gerolsteiner Zügen ist notwendig um innerhalb der unter Konzepte beschriebenen 28 Minuten Fahrzeit von der Zugbegegnung bei Mendig über die eingleisige Strecke bis zum nächsten Kreuzungsbahnhof in Kaisersesch zu gelangen! Hierzu muss auch die gefahrene Geschwindigkeit auf vsl. 80 km/h erhöht werden, mit jedem Haltverzicht spart der Zug zusätzlich etwa 2-3 Minuten ein. Ab Mayen werden bis Kaisersesch alle Halte bedient, damit dort gegenüber heute keine Nachteile entstehen.
Kaisersesch wird etwa zur vollen Stunde erreicht. Hier kommt nicht nur der Gegenzug entgegen, sondern es kann ein sog. „Vollknoten“ zur Minute 00 aufgebaut werden: Busse aus den umliegenden Ortschaften sowie aus Cochem kommen kurz vor der vollen Stunde am Bahnhof an und fahren kurz nach der vollen Stunde wieder in alle Richtungen davon – Umsteigen zwischen Zug und Bus leicht gemacht!
Ab jetzt geht es auf die neu reaktivierte Strecke! Nach wenigen Minuten stoppt der Zug am Haltepunkt Laubach, bevor ohne weiteren Halt bald Ulmen erreicht wird. Bis hierher sind wir ab Andernach noch keine Stunde unterwegs. Vor dem Bahnhof warten die Anschlussbusse der heutigen Linie 500 nach Alflen & Cochem sowie in Richtung Schalkenmehren! Zubringerbusse aus Uersfeld/Höchstberg, Berenbach und Kelberg haben zuvor Fahrgäste zum Umstieg auf den Zug nach Ulmen gebracht.
In nur 12 Minuten Fahrzeit führt die Reise nun weiter mit Halt in Darscheid in die Kreisstadt Daun! Seit Kaisersesch sind 28 Minuten vergangen – das heißt Zugbegegnung zur halben Stunde und damit wieder die Möglichkeit zur Bildung eines Umsteigeknotens! Kurz vor den Zügen sind also die Busse aus Rengen/Kelberg, Manderscheid & Wittlich sowie die Stadtbusse eingetroffen – mit Anschluss untereinander und zu den Zügen! Kaum sind die Züge abgefahren, setzen sich auch die Busse wieder in Bewegung und bringen die Reisenden ins Stadtzentrum oder zu den Maaren. Auch in Darscheid sind uns die Umsteiger vom Bus aufgefallen, die aus den benachbarten Ortschaften zum Zug gebracht wurden.
Nun starten wir zum Endspurt: Bei einer notwendigen Durchschnittsgeschwindigkeit von 65 km/h strebt die Eifelquerbahn mit einem Zwischenstopp in Dockweiler dem Zielbahnhof Gerolstein entgegen. Dockweiler dient erneut der Verknüpfung mit dem Busverkehr: ob aus Dreis-Brück oder Neroth, auch die Bewohner aus Orten abseits der Gleise, kommen hier zum Zug. Bereits 21 Minuten nach der Abfahrt in Daun trifft der Triebwagen zur Minute 52 in Gerolstein ein und hat unmittelbaren Anschluss zum Regional-Express nach Köln und Trier!
Ein paar Fahrzeitbeispiele:
Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, muss die Strecke abschnittsweise auf eine zeitgemäße Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h ertüchtigt werden – vergleichbare Strecken, wie die ebenfalls reaktivierte Linie zwischen Gummersbach und Lüdenscheid, zeigen, dass dies prinzipiell auch auf kurvenreichen Strecken machbar ist! Die tatsächliche Umsetzbarkeit höherer Fahrgeschwindigkeiten muss allerdings in vertieften Untersuchungen geprüft und die Infrastruktur ggf. angepasst werden. Attraktive Reisezeiten sind der Lohn für diese Mühen und lassen den Zug auch für bisherige Autofahrer interessant werden! Unterstützt werden muss dieses Konzept natürlich von perfekt abgestimmten Buslinien – nicht zuletzt um auch die kleineren Orte entlang der Strecke wie z.B. Höchstberg oder Rengen gut mit der Bahn zu vernetzten. So ergänzen sich ein schneller Regionalzug und ein die Fläche bedienender Bus optimal gegenseitig mit guten Anschlüssen für Sie als Fahrgast!