Nicht maximale Geschwindigkeit, sondern eine solide Erschließung der Vulkaneifel steht im Fokus dieser Variante – und dennoch sind die Vorteile gegenüber der „alten“ Bahn der 1980er Jahre sowie der heutigen reinen Busbedienung unverkennbar! Die Züge sollen die Ortschaften entlang der Strecke anbinden, eine bequeme Fahrt in die Kreisstadt und dennoch eine umsteigefreie Verbindung bis hin nach Koblenz ermöglichen – das alles selbstverständlich jede Stunde im Takt und mit guten Verbindungen in die „große weite Welt“.
Begeben wir uns in dieser Variante gedanklich auf die Rückreise von Gerolstein zum Rhein:
In Gerolstein starten wir zur Minute 12, nachdem die Anschlusszüge aus Köln und Trier kurz zuvor eingetroffen sind. Ein kleiner Puffer zum Abfedern von Verspätungen ermöglicht den Umstieg auch, wenn es im Kölner Raum mal etwas zähflüssiger voran ging. Auf maximal 60 km/h beschleunigt die Eifelquerbahn nun zur Fahrt zum Rhein. Mehr ist nicht erforderlich und in dieser Variante nicht sinnvoll, denn wir wissen: immer zur vollen und zur halben Stunde kommt der Gegenzug. Dafür brauchen wir einen geeigneten Bahnhof.
Der erste Stopp erfolgt in Pelm, hier ist also sogar der Gerolsteiner Vorortverkehr auf der Schiene abgedeckt! Nach dem nächsten Halt in Hohenfels und einer neuen Station in Betteldorf erreicht der Zug Dockweiler etwa zur Minute 30. Der Gegenzug trifft ein, zuvor brachten Zubringerbusse Umsteiger z.B. aus Dreis-Brück oder Kelberg zum Zug. Nach Abfahrt der Züge bringen die Busse die Umsteiger von der Bahn weiter in die kleineren Ortschaften. Auch für Fahrten von Gerolstein nach Kelberg ist der Umstieg in Dockweiler nun der schnellste Weg!
Schon bald ist Rengen erreicht, das ebenfalls wieder über einen Bahnhalt verfügt der z.B. die Fahrt nach Daun ermöglicht. In der Kreisstadt kann in dieser Variante kein voller Umsteigeknoten gebildet werden, wohl aber gute Anschlüsse zu den Buslinien in Richtung Manderscheid & Wittlich sowie nach Mehren. Zubringerbusse ermöglichen den Umstieg z.B. von Waldkönigen zu den Zügen gen Andernach.
Bergan führt die Fahrt nun nach Darscheid, wo ein Busanschluss in Richtung Katzwinkel und Mosbruch besteht.Bald darauf wird das kleine Berenbach angefahren, wo man sich schon in den 1970er Jahren um einen Bahnhalt bemüht hat. Wenige Kilometer weiter, in Ulmen, rückt der Minutenzeiger wieder auf die volle Stunde – ideale Voraussetzungen also nicht nur für eine Zugbegegnung, sondern für perfekte Busanschlüsse in alle Richtungen! Vor dem Bahnhof sehen wir also die Busse in Richtung Kelberg oder Uersfeld ebenso auf Umsteiger warten wie jene nach Alflen und Cochem!
Nach wenigen Minuten wird nun ein weiterer neuer Haltepunkt in Höchstberg erreicht, dass damit erstmals einen direkten Bahnanschluss erhält. Die direkt am Bahnsteig gelegene Bushaltestelle ermöglicht Umstiege vom kurz zuvor eingetroffenen Bus aus Gunderath und Uersfeld in Richtung Andernach. Nach einem weiteren Zwischenstopp in Laubach (mit Anschluss nach Müllenbach) hält der Zug bald darauf in Kaisersesch, wo am Bahnhof direkter Busanschluss ins Zentrum und weiter nach Cochem besteht. Über Urmersbach erreichen wir das idyllische Monreal, wo uns zur halben Stunde der nächste Gegenzug begegnet und Busse die Umsteiger aus Lirstal und Bermel zur Bahn bringen.
Nun rollen wir bergab und halten bald darauf an den beiden Mayener Bahnhöfen „Mitte“ und „Ost“, bevor die Reise in gegenüber heute leicht modifizierten Fahrzeiten mit Halt an allen Stationen bis nach Andernach weitergeht – in Mendig besteht natürlich auch in dieser Variante Busanschluss zum Laacher See! In Andernach haben wir Änderungen an den Gleisanlagen unterstellt, damit sich die Züge hier weniger gegenseitig behindern. Am Bahnsteig angekommen, besteht am Gleis gegenüber direkter Anschluss zum schnellen Rhein-Ruhr-Express (RRX) nach Köln, Düsseldorf und ins Ruhrgebiet!
Nach einem kurzen Fahrtrichtungswechsel geht die Fahrt nun ohne weitere Zwischenhalte direkt weiter nach Koblenz Stadtmitte und zum Koblenzer Hbf, wo wiederum wichtige InterCity-Anschlüsse in Richtung Frankfurt unmittelbar erreicht werden!
Sie sehen, auch diese Variante hat ihren Reiz, insbesondere auch für die kleineren Orte, die andernfalls per Bus angebunden werden müssten. Auch die Infrastruktur der Strecke müsste nicht in dem Maße ausgebaut werden, wie es die schnelle Variante erfordert. Die Kehrseite der Medaille zeigt sich allerdings beim Blick auf die Reisezeiten auf den längeren Distanzen:
Die Fahrzeiten auf den Hauptrelationen kommen in dieser Variante naturgemäß nicht so nah an die Autofahrzeiten heran – erreichen kann ein Regionalzug diese allerdings ohnehin selten.