Ein deutlicher Rückgang der Fahrgastzahlen, einhergehend mit massiven Fahrplankürzungen führte schlussendlich im Januar 1991 zur Stilllegung des Personenverkehrs im Abschnitt von Mayen nach Gerolstein. Der immer stärker werdende Motorisierte Individualverkehr (MIV) und anstehende Investitionen in die Infrastruktur waren weitere Gründe, die zur Einstellung der Verkehre führten.
Die Bahn in der Fläche galt als nicht mehr zeitgemäß, das Auto wurde der Liebling der Menschen, wenn es um die eigene Mobilität ging. Hierzu hat die Deutsche Bundesbahn allerdings maßgeblich selbst beigetragen, indem das Fahrplanangebot auf der Strecke ab den 1980er Jahren immer weiter ausgedünnt wurde und man zum Schluss sogar in Kaisersesch umsteigen musste. Die sinkenden Fahrgastzahlen sind also durchaus erklärbar und waren – zumindest in Teilen – hausgemacht.
Doch bereits wenige Jahre nach Einstellung der Verkehre wuchs das Interesse an einer Reaktivierung dieser netzverbindenden Strecke. Daher beauftragten das Land Rheinland-Pfalz und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (ZSPNV-Nord) im August 1997 das Ingenieurbüro Gehrmann Verkehrsplanung mit der Untersuchung einer möglichen Wiederaufnahme der Verkehre zwischen Mayen und Gerolstein.
Auf Basis dieser Untersuchungen erfolgte im Jahr 2000 die Wiederinbetriebnahme des ersten Teilstücks von Mayen nach Kaisersesch [1]. Nur kurze Zeit später erfolgte die Inbetriebnahme des Abschnittes Kaisersesch – Gerolstein für touristische Verkehre während der Sommermonate.
Nach der Aufnahme der touristischen Verkehre gab es im Jahr 2004 Bemühungen, das Teilstück von Kaisersesch nach Ulmen ebenfalls im regulären SPNV zu reaktivieren. Dieses Vorhaben scheiterte schlussendlich am fehlenden Geld. Während für den Straßenbau ausreichende Finanzmittel zur Verfügung standen, waren die für die Bahn zur Verfügung stehenden Mittel bei weitem nicht ausreichend.
Wenige Jahre später wurde eine erneute Untersuchung zur Reaktivierung des Abschnittes von Kaisersesch nach Gerolstein in Auftrag gegeben. Der Reaktivierung der Gesamtstrecke wurde hierbei ein volkswirtschaftlicher Nutzen bescheinigt, was den ZSPNV-Nord dazu veranlasste den Planungen zur Reaktivierung der Eifelquerbahn grünes Licht zu geben. Die daraufhin vorgelegten Planungsunterlagen waren allerdings von derart mangelhafter Qualität, dass der ZSPNV-Nord, mit Zustimmung des Landes Rheinland-Pfalz, eine Abnahme dieser verweigerte. Trotz dieser Tatsache wurden die dort ermittelten Kosten im Rahmen der erforderlichen Nutzen-Kosten-Untersuchung herangezogen. Das Ergebnis dieser Untersuchung war daraufhin dermaßen negativ, dass der Kreistag Daun eine Reaktivierung der Strecke ablehnte. Da auch für dringend notwendige Investitionen in die Infrastruktur keine Gelder bereitgestellt wurden, mussten die touristischen Verkehre seitens der Vulkan-Eifel-Bahn zum Jahresende 2012 eingestellt werden.
Alle weiteren Bemühungen in den folgenden Jahren die Strecke wieder in Betrieb zu nehmen, entweder für touristische Verkehre oder im regulären SPNV, scheiterten am Ende immer an der fehlenden Bereitschaft, seitens der Kommunalpolitik, die Reaktivierung (auch finanziell) zu unterstützen. Stattdessen sah man sich von kommunaler Seite dazu veranlasst, eine alternative Nutzung der Strecke in Betracht zu ziehen, um die zunehmende Verwilderung der Anlagen zu beenden. Im März 2019 verabschiedete man den Beschluss, die Strecke zu erwerben, um auf dieser einen Radweg bauen zu können.
Im gleichen Jahr zeichnete sich allerdings auch immer deutlicher ab, dass die bisherige Verkehrspolitik in eine Sackgasse führt. Um einen Verkehrsinfarkt abzuwenden und die dringend notwendige Reduzierung des Schadstoffausstoßes durch den MIV zu erreichen, wurden zur Mitte des Jahres konkrete Planungen für einen massiven Ausbau des schienengebundenen Personennahverkehrs durch die Bundesregierung auf den Weg gebracht.
Neben umfangreichen Finanzmitteln für die Schiene, welche im Jahr 2021 erstmals die Mittel für den Straßenbau übertreffen, wurden zahlreiche weitere Maßnahmen beschlossen, die eine zügige Rückkehr der Bahn in die Fläche erleichtern sollen. Hierzu passt, dass durch die Europäische Union (EU) das Jahr 2021 zum europäischen Jahr der Schiene erklärt wurde [2].
Es ist nun die Zeit gekommen, um die Mobilität für morgen auf den Weg zu bringen.